„Es war nicht mein Fehler!“ – um diesen Satz verinnerlichen zu können, brauchte ich Zeit. Zeit dafür, um mit mir selbst ins Reine zu kommen, mir selbst vor Augen zu halten, dass ich gut bin, so wie ich bin und dass Rassismus und der sexuelle Missbrauch, den ich erlebt habe, mich nicht definieren.
Wieso habe ich mich bei Miss Germany beworben? Weil ich erst das Opfer war, jetzt aber Survivorin bin! Auf meinem Weg möchte ich nicht nur für mich einstehen, sondern auch für jede 7. Frau in Deutschland, welche von sexueller Gewalt betroffen ist. Um nach vorne zu schauen, bin ich dazu bereit ein Stück meiner Privatsphäre aufzugeben. Denn diese schützt nicht nur mich, sondern auch den Täter. „Be Part of The Movement“ ist für mich ein klares Statement das Schweigen zu brechen. Mit meinen 24 Jahren habe ich auf die harte Tour gelernt, dass mein Mind-Set und meine psychische Gesundheit an erster Stelle stehen und die Beziehung zu mir Selbst die wertvollste ist. Sei es im beruflichen Umfeld, oder im privaten Umfeld – ich löse mich bewusst von Toxischem und möchte auch hier Mut machen, den ersten Schritt zu gehen. Erst vor wenigen Wochen habe ich die Entscheidung getroffen, meinen bisherigen Job aufzugeben und ins Ungewisse zu starten. Ohne Job, den sicheren Arbeitsplatz zu verlassen, bedeutet für mich als Karrierefrau eine neue Herausforderung anzugehen und für mich selbst einzustehen!
Authentizität, Zielstrebigkeit, Nahbarkeit, Gerechtigkeit und Selbstakzeptanz sind einige wenige Punkte, die ich durch meinen Instagram-Account auch in den sozialen Netzwerken vertrete. Mit meinem Podcast „Justgaedeit“ schaffe ich Tabuthemen und Schicksalsschlägen einen Raum in der Gesellschaft, der mir bisher gefehlt hat. Ein Raum, der eben nicht nur das Schlechte in Schicksalsschlägen sieht, sondern immer das Positive findet. Ich möchte Tabuthemen aufbrechen, die eben keine Tabuthemen mehr sein sollten in unserer Gesellschaft. Betroffenen fällt es aber immer noch schwer, in der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Im Podcast spreche ich unter anderem über Sexualität, Akzeptanz, Behinderungen, Krankheiten, Diversität, Psychische Erkrankungen und Vielfalt.
„Es war nicht mein Fehler“ – also lasst uns gemeinsam etwas Gutes daraus machen.