Laura

Berlin
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Mein Name ist Laura, ich bin 33 Jahre alt und arbeite als Plus Size Model,  habe eine Ausbildung in Visuelles Marketing absolviert und beende gerade mein Studium in Wirtschaftskommunikation. Während der Pandemie habe ich mich in UX Design weitergebildet. Gebürtig stamme ich aus Buenos Aires, Argentinien. Dort lebte ich bis zu meinen 14 Lebensjahr. 2001 gab es dort eine grosse Wirtschaftskrise und ich wanderte mit meiner Familie nach Deutschland aus, dies war ein kompletter Neuanfang in meinem Leben. Als Kind hatte ich Epilepsie. Wegen der Medikamente, die ich nahm, war ich übergewichtig und wurde in der Schule gemobbt. In Deutschland in die Schule zu gehen, war für mich ein Neuanfang und gleichzeitig eine Flucht aus meinen früheren Erfahrungen, die meinem Selbstbewusstsein stark zugesetzt hatten. Jahre später, als ich 16 wurde und die Krankheit überwunden war, habe ich viel Gewicht verloren und wurde Model, was ich mir vorher nie erträumt hätte. Ich betrat eine neue Welt, in der der Körper ebenfalls ein großes Thema war. Mein Körper war nicht dafür gemacht, 90 cm breite Hüften zu haben, und die Branche sagte mir, ich sei zu dick! Ich kämpfte mit den perfekten Maßen, die mein Körper haben sollte und begann, noch mehr Selbstbewusstsein zu verlieren. Schließlich ließ ich meinen Körper so sein, wie er sein sollte, und unterliess jegliche Diäten. Bald wurde ich von einer Plus Size Agentur angesprochen und eine neue Etappe begann. Doch diese hatte leider auch ihre Schattenseiten und Niederlagen für mich, da ich jetzt nicht Plus-size genug war für diesen Teil der Fashionbranche.

Es hat Jahre gedauert, bis ich gelernt habe, meinen Körper zu akzeptieren wie er ist und diesen in keine gesellschaftlich normierte Schublade zu stecken. Es ist ein sehr langer Prozess und wir werden leider von den Sozialen Medien und der Gesellschaft dazu gedrängt, in einem System der perfekten Körperideale zu denken, anstatt alle Arten von Körpern zu zeigen. Zu dünn oder extrem übergewichtig sind beides Extreme und nicht gesund und sollten in meinen Augen kein Vorbild sein. Ich möchte gerne die Modewelt und deren Schubladendenken verändern und dafür eintreten, dass alle Arten von Körpern und jede Figur gezeigt werden sollte. Wir alle sollten gesehen werden und nicht in Schubladen gesteckt werden. Auch wünsche ich mir, alle Mobbing-Opfer zu stärken, ihnen zu zeigen, dass man sein Mindset stärken kann, damit man sich von niemandem belästigen lässt oder je das Gefühl hat, weniger wert zu sein.