Ich bin India. 30 Jahre alt, beruflich ambitioniert, in einem internationalen Beratungsumfeld unterwegs. Ich bin lösungsorientiert, belastbar, organisiert – und ich denke an viel mehr, als in meiner Jobbeschreibung steht.
Geburtstage, Wohnung, Beziehungen, offene To-dos. Ich halte emotionalen Raum, merke mir Zwischentöne, plane im Hintergrund. Ich trage Verantwortung – nicht nur im Job, sondern im Kopf. Diese dauerhafte mentale Denkarbeit heißt Mental Load. Sie ist leise, unsichtbar – aber immer da.
Und sie betrifft nicht nur Mütter. Sondern viele Frauen – auch junge, kinderlose, leistungsstarke. Wir leben in einer Zeit, die Gleichberechtigung fordert – und doch tragen viele von uns nach wie vor die Verantwortung fürs Funktionieren. Im Alltag, im Haushalt, in Beziehungen. Die Strukturen sind moderner geworden. Die Muster oft nicht.
Deshalb arbeite ich an einem Konzept für mehr Sichtbarkeit und Verständnis. Ich will zeigen, wie Mental Load auch in modernen Partnerschaften, in Karrieren, in ganz normalen Lebensentwürfen wirkt – und wie wir darüber sprechen können, ohne Schuld, aber mit Wirkung. Denn Care-Arbeit ist kein Nice-to-have. Sie ist systemrelevant. Und sie verdient Anerkennung, auch wenn man sie nicht sieht.