Kandidatin 2026

Anja
Riester

Mover
Baden-Württemberg

Ich bin Anja Riester, Beraterin und Expertin für öffentliche Gesundheit, Strategie und gesundheitstechnologische Innovation. Mit 18 bin ich allein von Süddeutschland nach Johannesburg gezogen. Seitdem habe ich in über zehn Ländern gelebt und in vielen weiteren gearbeitet, besonders in Afrika und Lateinamerika. Diese Erfahrungen haben meine Perspektive auf soziale Ungleichheit und ihre Folgen tief geprägt.

Nach Stationen in der Entwicklungszusammenarbeit und im Finanzsektor habe ich mich auf den Gesundheitsbereich spezialisiert: Ich habe für die WHO und UNICEF am globalen Impfstoffverteilungsmechanismus während der Pandemie mitgearbeitet und in New York ein Biotech-Start-up mit aufgebaut, das neue Technologien zur Verabreichung von Medikamenten über die Haut entwickelt. Während meines Studiums an der Harvard School of Public Health initiierte ich außerdem eine Konferenz, die afrikanische Studierende, WissenschaftlerInnen und Führungskräfte im Gesundheitswesen mit Forschungszentren und Entscheidungsträgern im Globalen Norden vernetzt.

Heute bin ich Projektleiterin in einer internationalen Unternehmensberatung an der Schnittstelle von Gesundheit und gesellschaftlichem Impact. Mich treibt die Frage an, wie wir weltweit gerechte, inklusive und wirksame Gesundheitssysteme gestalten – von der medizinischen Forschung über die Kommerzialisierung neuer Therapien bis zur Versorgung in entlegenen Regionen. Durch längere Krankheit als Teenager habe ich persönlich erfahren, wie stark selbst in Deutschland der Zugang zu exzellenter Gesundheitsversorgung von Einkommen, Wohnort – und oft einfach Zufall – abhängen kann. Und noch immer orientieren sich viele Innovationen, Versorgungssysteme und Unternehmensanreize zu wenig an den Bedürfnissen von Frauen und unterrepräsentierter Gruppen. Das möchte ich ändern.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es sein kann, sich in männlich dominierten Strukturen Gehör zu verschaffen – gerade in der Gesundheits- und BioTech-Branche. Deshalb setze ich mich auch im Arbeitsalltag als Mentorin und Führungskraft dafür ein, dass Frauen sichtbarer werden und ihre Expertise dort einfließt, wo über Therapien, Versorgung und Technologien entschieden wird. Ich möchte Räume mitgestalten, in denen Leistung nicht mit Lautstärke verwechselt wird – und in denen Gesundheit nicht nur exzellent, sondern auch gerecht gedacht wird.