Das Dilemma: InformationsdefizitDigitales Notizbuch oder Notizbuch aus Reispapier? Unverarbeitetes Obst aus Spanien oder industriell hergestellte Marmelade aus Bayern? Soja-Steaks aus dem Supermarkt oder Rinderfilet vom ortsansässigen Bauernhof? Es ist gar nicht so einfach im Alltag die “richtigen“ Entscheidungen zu treffen: nachhaltig für die Umwelt, umsetzbar für Verbraucher und außerdem bezahlbar.
Es lässt sich auf den ersten Blick nicht immer sagen, welche Entscheidung für weniger Umweltbelastung sorgt, Ressourcen schützt und gleichzeitig die persönlich gestellten Anforderungen erfüllt. Um eine zutreffende Entscheidung zu fällen, müsstet ihr euch umfassend informieren und zum Beispiel wissen, wie sich die in Betracht gezogenen Alternativen hinsichtlich des CO₂-Abdrucks zueinander verhalten. Die wenigsten fangen damit an, die Einzelheiten zu hinterfragen, sie entscheiden am Ende aus dem Bauch heraus oder gehen den einfacheren Weg. Als Richtschnur können die sechs folgenden Prinzipien dienen.
In erster Linie sollen die im Folgenden vorgestellten Grundsätze dafür sorgen, dass die Ressourcen geschont werden, und zwar in qualitativer wie quantitativer Hinsicht. Im Fokus der Nachhaltigkeit steht das Ziel, ein Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichen gesellschaftlichen Anforderungen und den Belangen der Umwelt herzustellen. Nachhaltigkeit kennzeichnet sich unter anderem durch die folgenden sechs Prinzipien:
Das übergeordnete Ziel der Nachhaltigkeitsbewegung ist die Schonung unseres Ökosystems. Die Erde mit all ihren Ressourcen ist von zentraler Bedeutung und verdient unseren umfassenden Schutz.
Die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft beinhaltet die Chancengleichheit für alle Menschen. Dieses Prinzip zieht sich durch sämtliche Gesellschaftsschichten und durch alle Bereiche: Von der Schaffung und Besetzung von Arbeitsplätzen über ein nutzbares Gesundheitssystem bis hin zur Gewährung von Persönlichkeitsrechten.
Der dritte Grundsatz ist mit dem ersten Grundsatz verknüpft. Die vorhandenen Ressourcen sind endlich. Sie dürfen nicht über den Maßen strapaziert und bis zum Letzten ausgenutzt werden, um unsere persönlichen Bedürfnisse ungeachtet aller Konsequenzen für Umwelt und Natur zu befriedigen. Biologische Vielfalt zu schützen, zu erhalten und zu fördern ist von höchster Bedeutung, um die Erde vor weiteren schweren Schäden zu retten.
Jeder einzelner kann aktiv werden, um die Gesellschaft zu erhalten und die Erde zu retten. Die menschlichen Ressourcen sind deshalb zentraler Bestandteil für die gesamte Nachhaltigkeitsbewegung.
Auf der Welt gibt es ein enormes Potenzial kultureller Vielfalt. Die unterschiedlichen Kulturen leisten jede für sich einen wertvollen Beitrag zu unserer Gesellschaft. Deshalb gehört es zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit, das kulturelle Erbe zu pflegen und zu erhalten.
Die Weltgemeinschaft ist ein wesentlicher Aspekt im Rahmen der Nachhaltigkeitsprinzipien. Dabei stehen wir vor der Schwierigkeit, eine Gemeinschaft zu entwickeln, die für die Erde tragbar ist. So darf das Konsumverhalten nicht über die Kapazitäten des eigenen Planeten hinausgehen, wie es bereits heute der Fall ist.
Das Credo der Nachhaltigkeit: Ressourcen schonenWir alle müssen die gemeinsamen Ressourcen schonen und dafür sorgen, dass unsere individuellen Bedürfnisse und die damit im Zusammenhang stehenden Aktivitäten die vorhandenen Kapazitäten der Erde nicht mehr übersteigen. Das ist eine schwierige Aufgabe, weil wir Menschen nicht nur bildlich gesprochen seit Jahren über die Stränge schlagen. Das ausufernde Konsumverhalten lässt sich sogar in Zahlen ausdrücken. Der WWF hat festgestellt, dass der Welterschöpfungstag in den letzten Jahren jeweils im August lag. Im Jahr 2021 lag er bereits auf dem 29. Juli. Das bedeutet, dass wir die Ressourcen unserer Erde bereits fünf Monate vor Ablauf eines Jahres ausgeschöpft haben und “auf Pump“ konsumieren.
Um den Termin des Welterschöpfungstags wieder mindestens auf den 31.12. eines Jahres oder – noch besser – auf einen Termin im Folgejahr zu verschieben, braucht es aktives Engagement im Alltag von jedem einzelnen. Genauso wie jede kleine unnötige Belastung der Umwelt ihre Konsequenzen hat, ist auch jedes Weglassen spürbar. Jeder Beitrag zählt und ist ein Schritt in die richtige Richtung. Was können Verbraucher im Alltag tun, um die Ressourcen aktiv zu schonen? Im folgenden Abschnitt geben wir euch 6 Tipps, die ihr auf euer alltägliches Konsumverhalten anwenden könnt.
Die Kleidungsindustrie hat einen sehr hohen Co2-Fußabdruck. Da Modezyklen immer kürzer werden, müssen Kleidungsstücke schnell ausgeliefert werden. Dabei setzt die Textilindustrie vorrangig auf den Flugverkehr. Die kurzlebigen Trends sind zudem dafür verantwortlich, dass Kleidung schneller ausrangiert und weggeworfen wird, um Platz für die neue Kollektion im Kleiderschrank zu schaffen.
Ein weiterer Faktor kommt vor allem in der Schuhindustrie zum Tragen, denn sie ist stark von der Massentierhaltung abhängig, die einen noch höheren Anteil am globalen Co2-Ausstoß hat.
Leder, Kleber oder Futter werden vorrangig aus tierischen Produkten hergestellt. Daher solltet ihr euch immer überlegen, ob ihr die Möglichkeit habt, euch für Schuhe zu entscheiden, die ohne Verwendung tierischer Produkte hergestellt wurden. Damit wirkt ihr nicht nur unmittelbar auf den globalen CO2-Ausstoß ein, sondern schützt auch das Wohl der Tiere.
Wer sich gesund von nachhaltig produzierten Lebensmitteln ernährt, lebt ressourcenschonend. Die Basis der nachhaltigen Ernährung besteht aus viel Gemüse und wenig Fleisch, welches beides in Bioqualität produziert wird. Wenn ihr euch dazu wann immer möglich für regional erzeugte Produkte entscheiden könnt, tut ihr nicht nur eurem Körper, sondern auch der Umwelt etwas Gute.
Den Energieverbrauch im Haushalt zu reduzieren ist ein weiterer wirkungsvoller Ansatz, um Nachhaltigkeit aktiv zu leben. Verbraucher können energiesparende Haushaltsgeräte anschaffen und für einen ressourcenschonenden Betrieb sorgen. Auch der Austausch von Stromfressern im Haushalt, der Einsatz von LED-Lampen sowie intelligentes Heizen und Kühlen spart Energie und entlastet damit die Umwelt.
Das nachhaltigste Haus ist manchmal das, was nicht gebaut wird. Wenn das Thema Eigenheim auf dem Plan steht sollte deshalb vorab der Grundgedanke neu oder gebraucht durchdacht werden. Muss es wirklich ein neues Haus sein oder gibt es eine Bestandsimmobilie, die sich nachhaltig modernisieren lässt? Wer Geld in eine Immobilie investiert, sollte sie möglichst energieeffizient gestalten. Die Standards der KfW-Effizienzhäuser geben hierzu konkrete Richtlinien für Dämmung und Sonnenschutz, Heizung, Lüftung und Energie vor.
Bus statt Taxi und Fahrrad statt Pkw: Es gibt viele intelligente Ansätze, um im Bereich der Mobilität nachhaltig zu leben. Auch die folgenden Tipps gehören dazu:
Statt im Urlaub ohne Rücksicht auf Ressourcen nur nach den eigenen Wünschen zu handeln, lässt sich mit nachhaltigem Reiseverhalten die Welt ein Stück verbessern: